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Shitstorm

Shitstorm: Die Macht der Masse

Sportler, Stars und Unternehmen werden bei Facebook, twitter und Co immer öfter Opfer von Shitstorm. Aber was ist Shitstorm eigentlich? Gibt es bekannte Fälle? Und wann wird aus Kritik ein Shitstorm? Gerade erst vorgestern lese ich im Internet, dass der Fußballer Mario Götze mal wieder Opfer vom so genannten Shitstorm wurde. Natürlich habe ich eine Vorstellung davon, was Shitstorm sein kann. Doch so richtig habe ich mich noch nicht mit diesem neuen Wort auseinandergesetzt. Da im Internet viele Fälle Dokumentiert sind aber ich kaum etwas über ethische Hintergründe gefunden habe, möchte ich das nun machen.

Was ist Shitstorm?

Der Duden spuckt für das Wort Shitstorm folgende Definition aus: „Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht“. Ganz klar ist, dass Shitstorm nicht in den klassischen Medien statt findet, sonder ausschließlich im Web von statten geht. Die Internet Auftritte von Unternehmen, Schauspielern und Sportlern auf Plattformen wie Facebook und twitter sind die Grundlage des Shitstorms. Dort wird der Sturm entfacht. Gerade das Beispiel des Fußballers macht klar, dass eine große Bekanntheit ein größeren Shitstorm ausmachen kann. Wenn ein Weltbekannter Fußballspieler von einem Verein zum Konkurrenten wechselt gibt es viele, die damit nicht einverstanden sind und dann die Möglichkeit suchen Kritik zu üben. „Wenn Geld wichtiger wird als Liebe“, ist einer der vielen Kommentare auf der Fanpage Mario Götzes auf Facebook. Wenn mehrere tausend Kommentare in ähnlicher Form verfasst werden ist von Shitstorm die rede. Nach einiger Zeit musste die Kommentar Funktion ausgeschaltet werden da sich der Shitstorm ausgebreitet hat. Auslöser war damals ein eigentlich geplanter Abschied vom ehemaligen Verein, der eine riesige Welle kritischer Kommentare auslöste.

Wenn aus Kritik Shitstorm wird

Neben Kritik gab es auch massenhaft Beleidigungen, die sehr oft auch sehr tief unter die Gürtellinie gingen. Doch wann beginnt Shitstorm eigentlich Shitstorm zu sein? Ist Kritik auch schon ein Shitstorm oder beginnt dieser erst bei Beleidigungen? Nach der Definition des Dudens ist es ein Sturm der Entrüstung. Sobald also so viele negative Äußerungen verfasst werden, dass die Person oder das Unternehmen keine Chance mehr hat Antwort zu geben kann meiner Meinung nach von Shitstorm gesprochen werden. Bei Kommentaren im zweistelligen Bereich hat man noch die Möglichkeit auf Kritiken zu antworten. Doch sobald es dreistellig wird bedarf es viel Zeit sich zu den Kommentaren zu äußern. Wenn es hunderte verschiedener Kritiken und Beleidigungen gibt und man kann nur auf wenige davon antworten, wurde man vom Shitstorm entrüstet.

Die Macht der Masse

Shitstorm

Der Grund, dass Shitstorms entfacht werden liegt auf der Hand. Facebook und Co bieten die Möglichkeit einfach und schnell, sogar Anonym, einen Kommentar abzusetzen. Es reichen nur ein zwei Wörter und ich nehme am Shitstorm teil. „Angsthase“ oder „unrühmlicher Abgang“ ist in kurzer Zeit geschrieben und abgesendet. Wenn dann tausend Facebook Mitglieder ähnliche Kommentare abgeben kann der Shitstorm innerhalb von wenigen Minuten entfacht werden und eine Fanpage total zerstören. Nicht nur, dass es so einfach ist einen Kommentar abzugeben, sondern auch die Tatsache, dass vorher schon hundert andere eine Kritik oder eine Beleidigung abgegeben haben vereinfacht die Sache.

Bekannte Fälle von Shitstorm

Neben den Fall von Mario Götze gibt es noch viele andere Fälle von Shitstorm, die für aufregen gesorgt haben. 2010 gab es bei der Firma Nestle ein Shitstorm, der von Greenpeace ausgelöst wurde. Greenpeace warf Nestle damals vor zu viel Palmöl in der Produktion zu verwenden. Der Shitstorm wurde mittels einer Social Media Kampagne ausgeführt. Mehrere schockierende You-Tube-Videos wurden damals auf Facebook, twitter und Co hochgeladen und in Windeseile vermehrt. Nestle wollte daraufhin das Video verbieten, geriet aber dadurch nur noch mehr in die Öffentlichkeit. Auch Dell wurde Opfer des Shitstorms. 2005 beschwerte sich ein Kunde über den wohl schlechten Kundendienst. Mit seiner Meinung war er nicht alleine. „Dell Hell“ war der Name des Sturms. Gute Erfahrungen hingegen konnte MCDonalds mit Shitstorm machen. 2012 gab es Kundenbeschwerden über den teurer gewordenen Cheeseburger. Nach einer schnellen Stellungnahme des Konzerns konnten in kurzer Zeit mehr als 54. tausend Fans auf Facebook dazu gewonnen werden.

Mittel gegen Shitstorm

Das Mittel gegen Shitstorm gibt es noch nicht. Einfach keine Kritik aufkommen zu lassen wird wohl die Lösung des Problems sein. Doch das ist leider unmöglich. Vielleicht kann eine Art Frühwarnsystem in Form von Software entwickelt werden, dass früh genug den Shitstorm erkennt. Dann heißt es schnell handeln. Je früher das Problem angegangen wird, desto geringer sind die Schäden. Ansonsten hilft nur Kommunikation. Den Kunden und Fans muss klar gemacht werden warum dieses Problem besteht oder warum dieses Problem entstanden ist. Die Kritikfähigkeit ist entscheidend.

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