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Wettbewerb um Aufmerksamkeit

Journalisten sind von der Aufmerksamkeit des Publikums abhängig

Alle Journalisten sind vom Publikum abhängig. Die Größe des Publikums entscheidet über die Größe der Aufmerksamkeit. Ohne Aufmerksamkeit beim Publikum gibt es keine Leser, keine Zuhörer und keine Zuschauer. Doch unter viel streben nach Aufmerksamkeit leidet die Qualität der Aufklärung . Ist es das primäre Ziel des Journalisten viel Aufmerksamkeit zu bekommen? Worüber müsste der Journalist berichten um viel Beachtung zu bekommen? Und welches Medium erreicht am meisten Publikum?

Die Wahl des Journalisten:
Aufklärung oder Aufmerksamkeit?

Klar sind die Aufgaben des Journalisten: Recherchieren und Dokumentieren, Auswählen und Redigieren, Formulieren, Bearbeiten und zu guter Letzt die Präsentation beim Publikum. Natürlich kann ein Journalist bei jedem Schritt auswählen welche Perspektive für ihn wichtig ist. Ist für ihn Publizistische Aufklärung wichtig, dann ist sein Ziel dem Publikum Auskunft zu geben. Dabei ist die Aufmerksamkeit des Publikums nur bedingt im Mittelpunkt. Dabei sind die W-Fragen das Mittel zum Zweck: Wer? Was? Wo? Wann? Warum? Mit welchem Recht? Und mit welchen Folgen?. Er will zwar auch ein großes Publikum ansprechen doch die Aufklärung steht vor der Aufmerksamkeit. Sieht der Journalist aber die Aufmerksamkeit als primäres Ziel seiner Tätigkeit sind andere Fragen wichtig: Welche Leute interessiert welches Thema? Was sind sie bereit zu zahlen? In welchen Medien finde ich diese Leute? Wann und vor allem warum ist es Profitabel diese Informationen zu liefern? Erstere Perspektive ist die Kommunikatorperspektive, also: „All the news thats fit to print“ (New York Times). Die Perspektive der Aufmerksamkeit ist die Rezipientenperspektive: „All the news thats fit to sell“ (Jay Hamilton, Professor an der Duke Universität,USA).

Beim Recherchieren und Dokumentieren geht es hauptsächlich darum neues zu finden. Dort bekommen die Journalisten mit den neusten Neuigkeiten meist auch die größte Aufmerksamkeit. Aus diesen Neuigkeiten müssen nun Themen gefunden werden, die für ihn wichtig sind. Dabei ist die Perspektive von größerer Wichtigkeit. Hier wählt der Journalist ob er eher in Richtung Aufklärung gehen will oder ob er die größt mögliche Aufmerksamkeit bekommen will. Dabei wählt unter anderem auch bei der Formulierung, ob man die Aufmerksamkeit des Publikums will oder ob man Darstellen will. Im letzten Schritt kann der Journalist sein Medium wählen. In der Regel ist natürlich schon vor der Recherche klar welches Medium benutzt wird. Hier wird klar, wie viele Leser, Zuhörer und Zuschauer angesprochen werden. Mehr Publikum bedeutet mehr Aufmerksamkeit. Das Medium mit der größten Aufmerksamkeit ist das Fernsehen, das in den letzten zehn Jahren den Hörfunk überholen konnte. Dahinter kommt das Internet, dass die Tageszeitungen und Magazine seit seiner Kommerzialisierung im Jahre 2000 überholen konnte.

Die Nachrichtenfaktoren bestimmen über Aufmerksamkeit

NachrichtenfaktorenWie eben beschrieben hat jeder Journalist die Möglichkeit auszuwählen was das Ziel seiner Recherchen werden soll. Dabei stehen subjektive Kriterien wie zum Beispiel Vorlieben,  Interessen und Einstellungen eine Rolle. Aber auch eine Orientierung an den Kollegen oder eine Gruppennormen in einer Redaktion kann dabei entscheidend sein. Und wenn zum Schluss die Frage steht: nehme ich die Geschichte oder nicht? Ist die Größe der Konkurrenz mit ausschlaggebend. Dabei sind neben der Konkurrenzsituation auch die Nachrichtenwerte entscheidend. Besitzt die Nachricht ein Neuigkeitswert? Spricht es die Gefühle an? Oder hat es ein großen Nutzen für das Publikum? Wurde nun etwas publiziert entscheidet dann das Publikum was gefällt oder nicht gefällt. Entscheidend für die Aufmerksamkeit des Publikums sind hier die Nachrichtenfaktoren. In der Regel bedeuten mehr Nachrichtenfaktoren eine größere Aufmerksamkeit. Habe ich eine Artikel mit Prominenz, mit Sex, Nähe und Gefühlen, ist das berichtenswert. Ich bekomme eine größere Aufmerksamkeit. Geht es um Fortschritt, um Dramatik, einen Kampf, um ein Konflikt oder eine Folgenschwere Katastrophe, dann ist das berichtenswert. Und auch mit Kuriositäten bekomme ich als Journalist mehr Aufmerksamkeit.

Die Beziehung zwischen Journalismus und dem Publikum ist entscheidend

Somit kann gesagt werden, dass auf der einen Seite der Journalist entscheiden kann was sein Ziel ist, auf der anderen Seite das Publikum auswählt wie viel Aufmerksamkeit es schenken will. Der Journalist muss sich somit ein Bild von seinem Publikum machen und zwischen publizistischem Auftrag und den Meinungen des Publikums entscheiden. Wie das Publikum reagiert kann nicht voraus gesagt werden, doch kann Publikumsforschung betrieben werden um die Aufmerksamkeit erahnen zu können. Dort gibt es die Akademisch orientierte Rezeptionsforschung, hauptsächlich darauf ausgerichtet ist die Mediennutzung und Medienwirkung Wissenschaftlich zu erklären. Und es gibt die Wirtschaftlich orientierte Publikumsforschung, die von seiten der Werbewirtschaft betrieben wird und eher problemorientiert ist. Für den Journalist ist die redaktionelle Forschung am wichtigsten. Dort soll herausgefunden werden wie das Produkt optimiert werden kann und was die Publikumswünsche sind. Somit kann besser abgeschätzt werden was eine größere Aufmerksamkeit erringen kann.

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